Am 17. Mai unterzeichneten der Minister für öffentliche Arbeiten in Bolivien, Milton Claros, und der brasilianische Verkehrsminister Maurício Quintella eine Absichtserklärung zum Bau einer transkontinentalen Eisenbahnverbindung. Dieser Corredor Ferroviario Bioceánico de Integración (CFBI) soll den brasilianischen Atlantikhafen Santos mit dem Pazifikhafen Ilo in Peru verbinden und über die Städte La Paz und Santa Cruz in Bolivien geführt werden. Die in Meterspur ausgelegte Verbindung soll für 160 km/h im Personen- und 100 km/h im Güterverkehr ausgelegt werden.
Schon im November letzten Jahres waren Bolivien und Peru übereingekommen, dass diese Verbindung über Bolivien einer von chinesischer und brasilianischer Seite angedachten Alternativroute vorzuziehen sei, die das Amazonas-Gebiet bei Porto Velho (Brasilien) durchqueren, nördlich an Bolivien vorbeiführen und den peruanischen Hafen Matarani anfahren würde. In Bolivien schätzt man die Kosten auf mindestens 13 Mrd. €. Der Ausbau würde Neubau- und Umbaustrecken sowie einen Tunnel durch die Anden erfordern. Bolivien koordiniert die Studien und Voruntersuchungen zum Bau der Bahn in der Arbeitsgruppe „Grupo Operativo Bioceánico“ (GOB), an der auch Vertreter der Nachbarländer Peru, Paraguay und Brasilien beteiligt sind. Wichtig sei das Projekt für den Handel mit Asien, der von Brasilien aus derzeit entweder über den Panama-Kanal oder Kap Horn laufen muss. (W. Kieslich, Prensa Latina)
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