Die A2A ist das Projekt einer Neubaustrecke zwischen Alberta und Alaska und soll kanadisches Öl aus dem zweitgrößten Ölvorkommen der Welt hinter Saudi Arabien – aus den sogenannten Athabasca-Ölsanden – weltmarktfähig machen. Die Alaska Rail-road Corp. (ARRC) und die Alaska to Alberta Railway Development Corp. (A2A) hatten am 27.06.19 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die den Bau einer 1.600 Meilen (2.575 km) langen und 17 Mrd. USD (14,6 Mrd. EUR) teuren Eisenbahn vom ARRC-Netz in Alaska in die kanadische Provinz Alberta vorsieht. Mehr als 60 Mio. USD (52 Mio. EUR) wurden bereits für das Projekt bereitgestellt. Die Schiene würde auch die „Lower-48“-Staaten der USA an Alaska anbinden.
Auf der Seite Alaskas liegt schon die von Anchorage bis Fairbanks bzw. North Pole reichende Alaska Railroad. Sie müsste bis Delta Junction verlängert werden. Von dort ist die Neubaustrecke A2A zur Grenze nach Kanada und weiter bis nach Fort Mackay geplant, einer Stadt im kanadischen Bundesstaat Alberta, wo die Athabasca-Ölsande liegen. Ziel des Projekts ist es, die Erdöl-Abbaugebiete mit Alaskas Gezeiten-Tiefhafen in Anchorage zu verbinden, da Alberta über keine anderen Möglichkeiten verfügt, das Öl von dort auf den Weltmarkt zu bringen, was überwiegend heißt: nach Asien. Zudem würden Alaska und der Norden Albertas an das nordamerikanische Eisenbahnnetz angeschlossen werden.
Die vorgeschlagene Trasse für das A2A-Rail-Projekt umfasst zudem Teile des traditionellen, vertraglich festgelegten und historischen Landes der indigenen Völker Kanadas. A2A Rail sagt, im Dialog mit den First Peoples entlang der vorgeschlagenen Route zu stehen, um sie über das Projekt zu informieren, doch wie kürzliche Erfahrungen zeigten, sind die First People oft auch geteilter Meinung. Zudem bestehen noch zahlreiche regulatorische und genehmigungsrechtliche Hürden, bevor der voraussichtlich über drei Jahre dauernde Bau begonnen werden könnte. Ferner muss auf der kanadischen Seite das A2A-Projekt zunächst einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen werden. (Wolfgang Kieslich)