Am Montagnachmittag (14.01.19) wurde in Anwesenheit des Präsidenten der Republik Senegal, Macky Sall, und des Direktors Nord- und Zentralafrika bei Alstom, Raphael Bernardelli, der TER von Dakar eröffnet. Dies ist der Startschuss auf einem ersten Abschnitt, auf dem die kommerziellen Dienstleistungen im Sommer dieses Jahres aufgenommen werden sollen.
Die Züge werden auf einer neuen Linie verkehren, die das Zentrum von Dakar mit dem neuen Flughafen Aéroport International Blaise Diagne (AIBD) in Diass verbindet. Die Strecke umfasst 14 Stationen auf einer Entfernung von 55 km, die in 45 Minuten zurückgelegt werden. Die Zahl der Passagiere wird auf 115.000 pro Tag geschätzt.
Der erste Abschnitt, 35 Kilometer lang, verbindet Dakar mit Diamniadio, einem neuen Verwaltungs- und Universitätszentrum und zukünftigen Regierungssitz. Die SNCF wird diesen Abschnitt vorerst für sechs Monate mit einem Vorbetriebsvertrag bedienen, danach übernimmt Keolis die Leitung.
Die Strecke wurde auf der Trasse eines metrischen Gleises, die sich bis Bamako, Mali, erstreckt, aufgebaut. Das metrische Gleis bleibt erhalten und wird für den Güterverkehr weiterverwendet. Die neuen Züge werden auf der neuen zweigleisigen Normalspur-Strecke mit 25 kV und ERTMS-2-Signalisierung fahren. Projektträger ist Apix, die senegalesische Agentur für die Förderung von Investitionen und Großprojekten, die bei diesem Projekt von Systra, der Ingenieurgesellschaft von RATP und SNCF, unterstützt wird.
Die für die Umsetzung verantwortliche Unternehmen sind ferner Eiffage im Konsortium mit türkischen Unternehmen wie Yapi Merkezi für den Tiefbau, TSO für die Gleise und Engie-Tochter Ineo für die Oberleitung, Die Finanzierung des ersten Abschnitts erfolgte über die Afrikanische Entwicklungsbank, die Islamische Entwicklungsbank und die Französische Entwicklungsagentur. Die Finanzierung der zweiten Phase ist noch offen.
Nach einer internationalen Ausschreibung vergab APIX 2016 einen Auftrag über die Lieferung von 15 Regionalzügen an Alstom. Der erste Coradia-Zug für Senegal wurde vom Kunden im vergangenen September am Alstom-Standort Reichshoffen, Frankreich, in Empfang genommen. Seitdem sind bereits drei Züge an Dakar ausgeliefert worden, die Lieferung der fünfzehn bestellten Züge wird im Frühjahr 2020 abgeschlossen sein.
Der Coradia Polyvalent für Senegal fährt im Bi-Mode-Modus elektrisch und dieselbetrieben mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h. Mit einer Gesamtlänge von 72 m besteht der Zug aus vier Wagen mit einer Kapazität von 400 Personen in der ersten und zweiten Klasse. Die Züge für Senegal wurden entwickelt, um das wachsende Bedürfnis nach Mobilität in Dakar zu befriedigen. Angepasst an die Klima- und Umweltbedingungen des Landes sind sie mit einer leistungsstarken Klimaanlage ausgestattet, und die Niederflurausführung erleichtert den Zugang insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
Wolfgang Kieslich, WKZ, Quelle Alstom, Ville Rail Transports
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https://www.ville-rail-transports.com/ferroviaire/coup-denvoi-dakar/
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