Wiederaufbau Arica – La Paz
Chile hat die Wiederherstellung der Eisenbahn Arica – La Paz angekündigt, die Chile und Bolivien durchquert. Für die Wiederherstellung bis Ende des zweiten Halbjahres 2012 ist die Empresa de Ferrocarriles del Estado (EFE) von Chile verantwortlich. Gemäß dem Friedensvertrag von 1904 zwischen Chile und Bolivien wurde diese Normalspurstrecke gebaut und am 6. März 1912 eröffnet. Sie war bis 2005 in Betrieb, als ein Teil der Strecke von Sturzfluten zerstört wurde. Danach folgte der Konkurs ihres Betreibers. Die Wiederherstellung umfasst drei Streckendieselloks, eine Rangierdiesellok und hundert Waggons. Sie müssen so ausgerüstet sein, dass sie auch in höchsten Höhen von über 4.000 m mit einer Steigung von maximal 6 % betriebssicher verkehren können.
Die Bahnstrecke Arica – La Paz besitzt zwei Teile: ein chilenischer von 206,5 km und ein bolivianischer von 233,5 km Länge. Die chilenische Strecke beginnt in Arica und endet am Grenzpass von Visviri. Von dort, bereits in Bolivien, bringt die Ferrocarril Andino die Güter nach La Paz. Die Eisenbahn soll vornehmlich dem Güterverkehr zwischen Chile und Bolivien dienen. Wichtigster Nutzer der Bahnstrecke wäre die bolivianische Industrie. Diese wickelt einen Großteil ihrer Ein- und Ausfuhren über Arica ab. Mit 1,6 Mio. t im Jahr machten sie 75 % des Hafenumschlags aus. In zweiter Linie soll die Bahnlinie, die streckenweise durch spektakuläre Landschaften führt, auch Personenverkehr sehen, wobei speziell an Touristenzüge gedacht ist.