Der Untergang
Die Staatsbahn von Paraguay ist als letzte kommerzielle Bahngesellschaft Amerikas mit 100 %-igem Dampfbetrieb in den Fluten des Parana untergegangen. Die Aufnahme von Andreas Illert entstand allerdings schon im August 2009 und zeigt Lok 151 auf einem durch Regenfälle überfluteten Gleis im Ausbesserungswerk Sapucai. Die Ferrocarriles del Paraguay SA stellten im November 2010 wohl endgültig den Betrieb ein. Der Grund hierfür ist nicht in Paraguay selbst zu finden, sondern in Argentinien. Dort hat der steigende Wasserstand des Parana hinter dem Yacyreta-Staudamm die Streckenverbindung von Encarnacion (Paraguay) in Richtung Buenos Aires unter Wasser gesetzt. Mit der Erhöhung des Damms von bisher 76 Meter um weitere sieben Meter soll die Stromproduktion für Argentinien gesteigert werden. Eine höher gelegene Neubaustrecke wurde zwar beschlossen und finanziert, aber nicht gebaut.
Somit ist der Rangierbahnhof in Encarnacion vom Netz abgeschnitten. Dort wurde bis zur Herbst 2010 noch Soja, Mais und Getreide auf die Bahn verladen. Für die brasilianische FEPASA, welche vor einigen Jahren die ehemalige Staatsbahn von Paraguay übernommen hatte, warf dieser Verkehr immerhin noch einen kleinen Gewinn ab, so dass die Bahn ohne Subventionen auskam. Nunmehr wird die Fracht auf der Straße abgefahren. Die Dampfloks, mit denen bis zum Schluss der gesamte Rangierbetrieb in Encarnacion bewältigt wurde, sind abgestellt. Am anderen Ende der ehemaligen Staatsbahnstrecke wurde bis 2009 ab der Hauptstadt Asuncion ein Touristenzug mit Dampfloks befördert. Mitte 2009 beschädigte jedoch ein Hochwasser eine Brücke unmittelbar außerhalb von Asuncion. Die Brücke wurde bisher nicht wieder aufgebaut, der Verkehr ruht auch dort.
(CRJ, https://www.latintracks.net)