Schweden, III/2010

Fahrgäste heizen Bürogebäude

Die Passivhaus-Technik, die unter anderem die Abwärme vom menschlichen Körper nutzt, eignet sich auch für den großen Maßstab. Das haben schwedische Ingenieure nun eindrucksvoll demonstriert. Ihr Vorzeigeprojekt ist „Kungsbrohuset“, ein 13-stöckiges und 27.000 Quadratmeter großes Bürogebäude unmittelbar am Stockholmer Hauptbahnhof. „Die Technik ist sehr einfach, wurde jedoch bisher kaum umgesetzt“, so Karl Sundholm, Sprecher des Betreibers Jernhusen.

Geheizt wird das Anfang Juni eröffnete Gebäude mit der Körperwärme der 250.000 Fahrgäste, die täglich durch den angrenzenden Bahnhof eilen. „Je nach Aktivität erzeugt jeder Mensch zwischen 50 und 100 Watt Energie. Das ist ein Potenzial, das auch in großem Maßstab ausgenutzt werden kann“, so Sundholm. Die aufgewärmte Luft der Bahnhofshallen wird durch Ventilatoren zu großen unterirdischen Wassertanks geleitet und wärmt diese. Das Wasser fließt bis ins Heizsystem des 100 Meter entfernten Bürogebäudes. Ein Fünftel der Heizkosten kann somit jährlich eingespart werden mit einer Investition, die laut Sundholm nur 40.000 € an Mehrkosten verursachte.

(www.sonnenseite.com)

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