Viele Probleme
Die vier im Jahr 2004 erworbenen chinesischen Diesellokomotiven haben Schwierigkeiten im Betrieb unter afrikanischen Bedingungen. Von Oktober 2004 bis Juni 2007 waren sie nur 33 Monate im Einsatz und während dieser Zeit 264 Mal ausgefallen. Die chinesischen Hersteller wollen nun die Probleme durch Umbauten beheben. Auch der aus China importierte Triebwagen hatte einen schlechten Start. Nachdem der ursprünglich vorgesehene Pendelbetrieb zwischen Windhoek und Flughafen nicht realisiert wurde, kam er ab Juli 2006 einmal wöchentlich auf der Verbindung Windhoek – Walfis Bay zum Einsatz.
Im März 2007 fiel er dort mit gebrochenem Kupplungsgehäuse aus. Ersatzteile aus China trafen sechs Monate später ein, allerdings fiel während der Testfahrt dann das gesamte Getriebe auseinander. Mit neuen Ersatzteilen wurde weitere 15 Monate später wenigstens die Testfahrt erfolgreich absolviert.
Nicht genug der Probleme mit den neuen Fahrzeugen, auch der Betrieb mit alter Technik wird durch zwei schwere Unfälle überschattet. Am 8. Dezember 2009 kam am frühen Morgen eine Person ums Leben, als bei Mariental vier Lokomotiven auf einen gemischten Zug nach Keetmanshoop prallten. Bei den Loks handelte es sich offenbar um die regulären Zugloks, die sich kurz nach Abfahrt aus Mariental von ihrem Zug getrennt hatten und alleine weiterfuhren. Die Wagen rollten daraufhin noch etwas über die Strecke. Der Lokführer bemerkte einige Zeit später den fehlenden Zug und fuhr mit hoher Geschwindigkeit zurück in Richtung Bahnhof. Dabei krachte er in die Wagen, wo er sie nicht vermutete.
Wenige Wochen später entgleiste am Morgen des 1. Januar 2010 erneut ein Zug, diesmal aufgrund eines fehlenden Stücks Schiene bei Brakwater. Beide Loks und sieben Wagen des Zugs nach Windhoek entgleisten. Es gab aber glücklicherweise keine Toten. An der Unglückstelle lagen neben der Trasse bereits seit mehr als zwei Jahren neue Gleise zum Einbau bereit.
(CRJ und Allgemeine Zeitung Windhoek)