"Friedenszug" verunglückt [1/2001]
Auf
der Bahnlinie Kongo - Ozean (von Brazzaville nach Pointe-Noire) ist Mitte
Januar, kurz nach Wiedereröffnung der Strecke, ein Güterzug im Bahnhof
von Mvoungouti auf einen anderen stehenden Zug aufgeprallt. Es gab mehr als 40
Tote, da viele Passagiere geschmuggeltes Benzin mit sich führten, das sich
bei dem Zusammenstoß entzündete. Mangels Personenwaggons reisen die
meisten Fahrgäste im Kongo auf Güterwagen, mit denen Holz an die Küste
transportiert wird. Die als "Friedenszug" bezeichnete Bahnlinie soll
die Ernsthaftigkeit der Friedensbemühungen in diesem jahrelang vom Bürgerkrieg
geplagten Land unterstreichen. Für die 510 km lange, bereits 1934
fertiggestellte Strecke benötigen die Züge seit der Neueröffnung
drei Tage Fahrtzeit. (FAZ)
Atlantik-Lok aufgearbeitet [1/2001]
Ebenfalls
auf Initiative Henry Posner III wurde in Nampula eine der moçambikanischen
Atlantiks betriebsfähig aufgearbeitet. Im großen und ganzen schon
betriebsfähig, sind nur noch kleinere Arbeiten notwendig, um einen
Streckeneinsatz zu ermöglichen. Da die möglichen Einsatzgebiete in Moçambique
noch lange nicht 100%-ig sicher sind (insbesondere der Busch direkt an der
Strecke), werden die ersten Einsätze in Malawi erfolgen. Die erste Fahrt,
auch zu rein touristischen Zielen, ist für November 2001 vorgesehen.
Ernsthafte Interessenten sollten sich bei Bill Alborough melden, der zunächst
einmal verbindliche Zusagen benötigt.
Kontakt:
Tel. +44-1509 262 745
Fax. +44-1509 263636
Weiterhin nicht ungefährlich [1/2001]
Es
wird weiterhin vor Reisen nach Simbabwe gewarnt. Nach Angaben des Auswärtigen
Amtes hat sich die Lage teilweise sogar noch verschlechtert. Im Zusammenhang mit
den Farmbesetzungen komme es immer noch zu Übergriffen gegen Weiße.
Vor allem Regionen mit wenig Tourismusverkehr sollten gemieden werden. (TV)
Indische YP-Loks für Museumszüge [1/2001]
Eisenbahnfreunde
um Henry Posner III haben zwei Pacifics vom Typ YP (Loks 2257 und 2684) im
indischen Ajmer aufarbeiten lassen, um sie in Übersee zu erhalten und evtl.
einzusetzen. Beide Maschinen wurden am 12.9.2000 verladen, um schließlich
nach Togo verschifft zu werden. Die Wahl fiel auf Afrika aufgrund sehr guter
Beziehungen der Eisenbahnfreunde zur örtlichen Bahngesellschaft, der
passenden Spurweite und des übereinstimmenden Bremssystems. Ein zunächst
ins Auge gefasster Einsatz in Guatemala scheiterte unter anderem aus eben diesen
Gründen. Bereits Anfang Oktober wurden beide Lokomotiven im Südafrikanischen
Durban an Bord des chinesischen Frachters "Le YI" gesichtet.
Konkrete Planungen für einen späteren Einsatz bestehen noch nicht, zunächst einmal stand die reine Erhaltung im Vordergrund. Langfristig ist ein nicht allzu ausufernder Touristenverkehr vorgesehen. Interessenten können noch immer eine geringe Stückzahl indischer Dampflokomotiven käuflich erwerben - allerdings ist Eile geboten, denn wenn nicht baldigst ernsthafte Kaufinteressen vorliegen, wird die Zerlegung unausweichlich sein.
Luttermöller zu verkaufen... [1/2001]
Ein
argentinischer Eisenbahnfreund verkauft zwei E-gekuppelte Henschel-Luttermöller-
Maschinen, die zuletzt in der Zuckerfabrik Ledesma eingesetzt waren. Beide
Maschinen wurden 1959 gebaut, sind ölgefeuert und weisen eine Spurweite von
700 mm auf. Eine Umspurung auf 600 oder 750 mm soll problemlos möglich
sein.
Der Verkauf erfolgt aufgrund gesundheitlicher Probleme. Vielleicht
nutzt die eine oder andere Museumsbahn die seltene Chance, sich ein
herausragendes Stück Technikgeschichte zu sichern? Interessenten finden
Informationen unter Punkt 7 bei
http://railmart.hypermart.net/classifieds/locos.html,
genauere Infos von jorge.e (at) garreta.mendoza.as.
"Jungle Train" nach Siquirres [1/2001]
Die
Bahnstrecke Moin - Siquirres wird voraussichtlich demnächst ihren Betrieb
wieder aufnehmen. Als Touristenzug soll der "Jungle Train" (eine
Diesellok mit zwei bis drei Personenwagen) jeden Samstag Passagiere für
knapp 100 Dollar auf eine Tagestour, u.a. zu einer Bananenplantage, mitnehmen.
(FCN)
Prunk auf Schienen [1/2001]
Die Bahngesellschaft
Canadian Pacific Railway ist neuerdings wieder im Personenverkehr tätig,
nachdem sie seit 25 Jahren nur noch Fracht befördert hatte. Der Transport
von Passagieren erfolgt allerdings auf luxuriösem Standard. Es werden nämlich
nur Privatwaggons aus den 20er und 30er Jahren eingesetzt, mit denen damals König
George VI. und Königin Elizabeth ("Queen Mum") Kanada durchquert
haben. Die Wochentouren mit dem "Royal Canadian Pacific" durch die
Rocky Mountains kosten mit Vollpension pro Person im Zweier-Abteil den
stattlichen Preis von 11.600 DM (SZ).
Bogotá - Zipaquirá [1/2001]
Die
kolumbianische Eisenbahnbehörde Ferrovías plant die Erneuerung
verschiedener Bahnlinien von Bogotá ins Umland. Die 53 km lange Strecke
nach Zipaquirá (wo sich die berühmte unterirdische Salzkathedrale
befindet) soll noch im Laufe dieses Jahres ihren Betrieb aufnehmen. Eine zweite
Bahnlinie soll über 39 km nach Facatativá führen (FCN).
Dampf auf der Staatsbahn [1/2001]
Kuba ist immer
für Überraschungen gut, und auch das Jahr 2001 begann mit einer
Solchen. Eisenbahnfreunde trafen zufällig am 28. Januar einen dampfgeführten
Personenzug auf der Staatsbahn! Die angemietete Dampflok 1517 des Central
Reynold Garcia wird nach Aussagen des Personals mit vier Personenwagen in
folgendem Umlauf eingesetzt:
516 | ||
04.38 | Santo Domingo - Cienfuegos | 07.20 |
517 | ||
08.37 | Cienfuegos - Cruces | 09.53 |
518 | ||
11.07 | Cruces - Cienfuegos | 12.22 |
515 | ||
17.15 | Cienfuegos - Santa Domingo | 19.57 |
Die weitere Geschichte verlief ebenfalls typisch kubanisch. Am Tag der Entdeckung durch die Eisenbahnfans gab es Probleme mit dem Wasserfassen in Cruces. Die Rückleistung nach Cienfuegos verließ Cruces deshalb erst gegen 17 Uhr. Am Folgetag - einem Montag - trafen die Eisenbahnfans morgens in Cienfuegos zwar auf das wartende Personal, nicht aber auf den Zug. Die Dampflok würde in Santo Domingo noch Öl nehmen, meinten die Eisenbahner. Gegen Mittag wurden die Personenwagen am Schluß eines dieselgeführten Schotterzugs gesichtet, von der Dampflok keine Spur. Am Dienstagmorgen war die Dampflok in Cienfuegos eingetroffen, hatte aber keine Brennstoffvorräte. Von Mittwoch bis Samstag stand 1517 kalt in Cienfuegos ohne Anzeichen einer Aktion. Die Entdecker gaben entnervt auf, und wir warten nun gespannt auf die weitere Entwicklung der Dinge. (Internet Rob Dickinson)
Hauptstadtbahnhof noch in Betrieb [1/2001]
Immerhin
dreimal pro Woche gibt es noch Personenzüge, die zwischen der Estación
Buenavista in Mexiko-Stadt und Querétaro, etwa 220 km nordwestlich
gelegen, verkehren. Abfahrt ist jeweils um 9 Uhr, die Fahrt dauert rund
viereinhalb Stunden; Rückkehr in der Hauptstadt etwa um 19.15 Uhr. Ein
zweiter Personenzug fährt ebenfalls 3 x wöchentlich nach Apizaco, das
etwa 150 km östlich von Mexiko-Stadt liegt. (FCN)
Neue Kanal-Eisenbahn [1/2001]
Mit einem Aufwand
von umgerechnet rund 200 Mio. DM wird derzeit die Eisenbahnstrecke Panama - Colón
reaktiviert und auf Normalspur (1435 mm) umgebaut, und zwar von der Panama Canal
Railway (Betreiber: Kansas City & Southern/USA). Die 76 km lange Bahnlinie
war viele Jahre außer Betrieb.
Etwa ab Mitte diesen Jahres soll sie den Containerverkehr auf dem Panama-Kanal entlasten und im 24-Stunden-Takt, sieben Tage in der Woche, Container vom Atlantik zum Pazifik und umgekehrt befördern. Außerdem ist vorgesehen, Touristenzüge über diese Strecke laufen zu lassen, z.B. mit Passagieren von Kreuzfahrtschiffen, die die Durchquerung des Isthmus mit der Bahn vorziehen. (Estrella de Panama/FCN)
Mit Perurail nach Machu Picchu [1/2001]
Auf der
Strecke Cuzco - Machu Picchu werden künftig täglich vier Züge in
jeder Richtung verkehren, und zwar drei Touristenzüge (zwischen 6.30 und
7.30 Uhr) sowie ein normaler Personenzug (um 7.45 Uhr). Zwischen Ollantaytambo
und Machu Picchu werden zwischen 6.30 und 20 Uhr sogar acht zusätzliche
Zugpaare eingesetzt, mit Busanschluss nach Cuzco. Die Strecke Puno - Cuzco wird
renoviert, um die Fahrzeiten für Personenzüge von zehn auf acht
Stunden zu verkürzen. (FCN)
Winston O. Link gestorben [1/2001]
Im Alter von
86 Jahren ist in Katonah (USA) einer der herausragendsten Eisenbahnfotografen
aller Zeiten verstorben. Link, der durch unvergleichliche Nachtaufnahmen
fahrender Dampfzüge inmitten typischer US-Kleinstadtatmosphäre zu
internationaler Bekanntheit gelangt war, erlag auf dem Weg zu einem Arzt einem
Herzleiden.
Den Höhepunkt seines Schaffens bildeten rund 2400 Fotos von
Zügen der Norfolk & Western, die ab 1955 angefertigt wurden. Zu größerer
Bekanntheit gelangte er allerdings erst in den 80er Jahren, als seine Bücher
"Steam, Steel and Stars" und "The last steam railroad in America"
erschienen und international vertrieben wurden. Mit zum Teil zweifelhaften
Folgen: 1996 machte sich seine damalige Ehefrau mit ca. 1400 Fotos aus dem
Staube - einem Wert, der mit 1 bis 2 Mio. US$ angegeben wurde. Während sie
nun für 20 Jahre im Gefängnis sitzt, wurden die Fotos nie gefunden...
Union Pacific Corporation [1/2001]
Die größte
amerikanische Gütereisenbahngesellschaft mit Sitz in Omaha / Nebraska hat
eine ungünstige Entwicklung im Transportgeschäft zu verzeichnen,
insbesondere bei der Beförderung von Industrieprodukten, Holz und Autos (während
Kohle und Getreide noch gut gehen). Deshalb müssen nach Plänen der
Geschäftsleitung 4 % der Belegschaft (2000 Beschäftigte) von insgesamt
50.000 Mitarbeitern in diesem Jahr abgebaut werden. Union Pacific erzielt jährlich
rund 45 Mrd. Dollar Umsatz. (FAZ)
Eisenbahn als Nationaldenkmal [1/2001]
Die 1901
fertiggestellte Grand Canyon Railway Line ist jetzt als "Nationaldenkmal"
ausgezeichnet worden. Seit 1989 fährt sie täglich am Vormittag vom
Ausgangsbahnhof in Williams zum Grand Canyon; von dort kehrt sie jeweils
nachmittags wieder nach Williams zurück. Die Hin- und Rückfahrt ist ab
110 DM zu haben. Vor ihrer Wiederinbetriebnahme war sie für über 20
Jahre stillgelegt worden. (FAZ)
Trinity Railway Express [1/2001]
In Texas soll
nach 66jähriger Pause die Bahnstrecke zwischen Dallas und Fort Worth
wiedereröffnet werden. Der Trinity Railway Express tritt 2001 an die Stelle
einer bis in die 30er Jahre verkehrenden Trambahnlinie, die seinerzeit schon die
beiden fünfzig Kilometer auseinanderliegenden Städte miteinander
verbunden hatte. Die Fahrtdauer wird etwa eine halbe Stunde betragen (FAZ)
Transkontinental-Luxuszug [1/2001]
Voraussichtlich
im Jahr 2002 will Amtrak einen Luxuszug zwischen New York und Los Angeles auf
die Strecke schicken. Er soll maximal zweieinhalb Tage vom Atlantik zum Pazifik
unterwegs sein und dabei nur achtmal halten. Der Service an Bord wird dem
Vernehmen nach ähnlich luxuriös sein wie im Orient Express (FAZ).
Transasien-Eisenbahn
Endgültige Fertigstellung in Aussicht (?)
[1/2001]
Bis Mitte 2001 ist die Fertigstellung der 5500 km
langen Transasien-Eisenbahn geplant. Die kambodschanische Seite ist inzwischen
aufgefordert worden, das 48 km lange Teilstück von Poipet nach Sosophon,
das mit zu einer der Nebenstrecken gehört, auf den neuesten Stand zu
bringen. Singapur, Malaysia und Thailand sind bereits miteinander verbunden. Die
meisten Anstrengungen, um an die Strecke angeschlossen zu werden, muss Laos
unternehmen - bislang existierte dort kein Schienennetz. Das wichtigste Teilstück
der Transasien- Eisenbahn führt von Singapur nach Kunming in Südchina.
Die fertiggestellte Linie soll den Handel und den Tourismus zwischen den 10
ASEAN-Staaten und dem südlichen China fördern.
Weitere Informationen bei:
Indochina Services, Enzianstr. 4 a
82319 Starnberg / Germany
Tel: 08151-77 02 50
e-mail:
pr (at) indochina-services.com
http://www.indochina-services.com
Anmerkungen FE-Red.: Der oben dargestellte Planungsentwurf hat einige erkennbare Schwierigkeiten und Ungereimtheiten (wer kann mit weiteren Infos weiterhelfen?).
Transrapid - Milliardenvertrag in Schanghai unterzeichnet [1/2001]
Der
Vertrag für den Bau der ersten kommerziellen Strecke der deutschen
Magnetschwebebahn Transrapid in Schanghai ist Anfang Januar unterzeichnet
worden. Die Kosten für das Gesamtprojekt werden auf mehr als als 2,5
Milliarden Mark geschätzt.
Davon entfallen deutlich unter zwei Milliarden Mark auf die Lieferung von vier Zügen mit Waggons und Antriebstechnik aus Deutschland (Industriekonsortium Transrapid International unter Federführung von Siemens und Thyssen-Krupp). Für den Rest soll die Trasse gebaut werden. Die Bundesregierung unterstützt den Bau mit einem Zuschuss von 200 Millionen Mark.
Die 33 Kilometer lange Bahnstrecke soll Anfang 2003 (andere Quellen: 2004) fertig sein und den internationalen Flughafen Schanghais mit dem U-Bahnnetz der Innenstadt verbinden. Eine Verlängerung bis ins Zentrum scheiterte an der dortigen dichten Bebauung.
Der Transrapid wird die Strecke mit Geschwindigkeiten bis zu 430 km/h zurücklegen. Für die Gesamtstrecke soll er weniger als zehn Minuten brauchen. Nach Abschluss des Geschäfts äußerte ein Siemens-Sprecher, dass ohne diesen Auftrag die Magnetbahntechnologie "hätte begraben werden können". (u.a. FAZ)
Arbeiter blockieren Bahnlinien [1/2001]
In
Nordostchina haben mehrere tausend Arbeiter einer staatlichen Baufirma auf ungewöhnliche
Weise dagegen protestiert, dass ihnen schon zwei Jahre kein Lohn mehr bezahlt
worden war: Sie legten sich im Bahnhof Wolitun auf die Schienen einer wichtigen
Bahnstrecke.
Hunderte von Polizisten räumten sie später von den Gleisen; es kam zu mehreren Festnahmen. Eine weitere Protestaktion spielte sich auf der Bahnstrecke Peking - Shanghai ab, wo Textilarbeiter acht Stunden lang den Zugverkehr lahmlegten. (dpa/FAZ)
Himalaya-Bahn [1/2001]
China plant den Bau einer
rund 1100 km langen Eisenbahnstrecke, die von Golmud nach Lhasa führen
soll. Damit würde die Provinz Quinghai mit Tibet verbunden werden. Mit der
Fertigstellung der Himalaya-Bahn, die mindestens 25 Mrd. Mark kosten wird, ist
aber frühestens in fünf Jahren zu rechnen. (SZ/FAZ/FR)
Reisezugwagen nach Indien [1/2001]
Die Alsthom
LHB in Salzgitter hat kürzlich 24 Eisenbahnwaggons über Hamburg nach
Indien verfrachtet. Der Gesamttransport über die Straße nach Hamburg
und per Schiff nach Kalkutta wurde von Schenker International abgewickelt. Die
an die indische Staatsbahn gelieferten Reisezugwagen wogen je rund 40 Tonnen. (Verkehrs-Rundschau)
250 Zugunglücke [1/2001]
In Indien haben
sich im Verlauf des letzten Jahres mehr als 250 Zugunglücke ereignet, bei
denen über 120 Personen ums Leben gekommen sind. Im Dezember kam es im
Punjab, 240 km von Neu Delhi entfernt, zu einem schweren Unfall, bei dem allein
42 Personen getötet und rund 140 verletzt wurden.
Ein Personenzug, der sich auf dem Weg von Amritsar nach Kalkutta befand, war auf einen entgleisten Güterzug aufgefahren. Ein gebrochenes Gleis war wohl Unglücksursache. Auf Indiens veraltetem Bahnnetz werden täglich rund 13 Mio. Passagiere befördert. (FAZ)
Zuckerdampf [1/2001]
Nach dem Einbruch im Jahr
1999 hat sich die Zuckerindustrie in Indonesien im letzten Jahr etwas erholt.
Bedingt durch eine leichte Abwertung der Landeswährung und Subventionen der
Regierung war die Mehrzahl der Mühlen im Jahr 2000 in Betrieb, und mit
ihnen eine Flotte von über 100 antiquierten Schmalspurdampflokomotiven.
Bei
den meisten Werken beschränkte sich der Dampfbetrieb allerdings auf
Verschub im Werksgelände. Den Reiseberichten zufolge setzten lediglich die
Mühlen Sragi, Trangkil, Rejosari, Wringinamon, Olean und Asembagus
Dampfloks mehr oder weniger regelmäßig auf den Strecken in die Felder
ein.
Als Aktualisierung zu unserem letzten Artikel in FE
2/2000 dient die nachfolgende Tabelle über Werke mit Dampflokeinsatz.
Sie fasst die Meldungen des Java-Spezialisten Rob Dickinson im Internet und in
der Zeitschrift World Steam zusammen.
Werk | Postleitzahl | Ort | Dampfloks im Einsatz |
Sragi | 51111 | Pekalongan | 12 |
Jatibarang | 52111 | Tegal | 6 |
Pangka | 52111 | Tegal | 6 |
Sumberharjo | 52111 | Tegal | 7 |
Tasik Madu | 57162 | Solo | 8 |
Trangkil | 59111 | Pati | 4 |
Gempolkerep | 61311 | Mojokerto | 8 |
Rejosari | 63111 | Madiun | 1 |
Kanigoro | 63111 | Madiun | 2 |
Pagottan | 63111 | Madiun | 1 |
Purwadadi | 63211 | Ngawi | 5 |
Merican | 64126 | Kediri | 5 |
Pesantren | 64126 | Kediri | 5 |
Ngadirejo | 64126 | Kediri | 2 |
Kebonagung | 65115 | Malang | 1 |
Mojopanggung | 66211 | Tulunagung | 4 |
Semboro | 68111 | Jember | 2 |
Wringinamon | 68311 | Situbondo | 1 |
Olean | 68311 | Situbondo | 4 |
Asembagus | 68311 | Situbondo | 2 |
Die Waldbahn Cepu fährt auch 2001 Dampfzüge auf Bestellung. Besucher können bei dieser Gelegenheit feststellen, dass mit der Nutzung von Motorsägen eine weitere Eskalation im Raubbau an den Teakholzwäldern eingetreten ist. Auf der Zahnradstrecke in Ambawara stehen in diesem Jahr drei Dampfloks (eine E10 und zwei B25) für Touristenzüge zur Verfügung. (FE / AI)
Und noch ein kleines Update [1/2001]
In diesem
oder im vergangenen Jahr wurden stillgelegt:
PG Kadhipaten, PG Pakis Baru,
PG De Maas und PG Jombang Baru.
PG Kebonagung und PG Semboro verkehren mit
ihren 1 (!) bzw. 2 (!) Dampfloks nur noch im Werk, Einsatz bei Kebonagung im nächsten
Jahr äußerst fraglich. Bei PG Soedhono gibt es jetzt nur noch
Dieselbetrieb. Bei PG Krembung gibt es doch Dieselloks und zwar sehr alte Schöma
(LO-Type, allerdings neu motorisiert) und eine wundervolle Strecke über
Felder, Brücken und durch eine Ortschaft.
Bei allen Fabriken in Madiun und PG Ngadirejo verkehrten dieses Jahr jeweils nur noch 1 Maschine, Einsatz daher im nächsten Jahr äußerst fraglich, außerdem sollen noch weitere Fabriken mit dem Ende dieser Saison ihre Pforten für immer schließen. (FE / Lutz)
Neue Dampfstrecke [1/2001]
Eine neue
Dampfstrecke gibt es seit Oktober 2000 auf der nördlichsten japanischen
Insel Hokkaido. Nachdem dort schon 1999 die C 11 171 (eine 1C2-Tenderlok) ein
erfolgreiches Comeback gefeiert hatte, wurde auch die C 11 207 der gleichen
Baureihe wieder aufgearbeitet. Die C 11 207 befährt an Wochenenden die
Strecke von Sapporo nach Niseko über Otaru und Kutchan mit vier Waggons,
davon ist einer als Cafewagen (mit Klavier) ausgestattet.
Auf der Route von Sapporo nach Niseko fuhren zu Dampflokzeiten 2C2-Loks der Baureihe C 62 bis zur Verdieselung 1971. Später wurde die C 62 3 vor Sonderzügen auf dieser Strecke eingesetzt. Seit 1995 ist diese C 62 3 jedoch abgestellt, da die fällige Hauptuntersuchung zu teuer war. Sie wird auch bis auf weiteres nicht wieder aufgearbeitet, da jetzt zwei (wesentlich günstiger zu unterhaltende) Loks der Baureihe C 11 zur Verfügung stehen. (FE / Oliver Mayer)
Skytrain wird verlängert [1/2001]
Bangkoks
Hochbahnstrecke, auf der der Skytrain verkehrt, soll um mehr als das Vierfache
verlängert werden. Während das Streckennetz derzeit nur 23 km lang
ist, soll es künftig einhundert Kilometer umfassen. Damit will man sowohl
das Fahrgastaufkommen als auch die Rentabilität dieser Bahn erhöhen.
Derzeit wird der Skytrain täglich nur von 120.000 Personen benutzt; fünfmal
so viele waren bei der Projektierung erwartet worden (s.a.
FE 1/2000). (FAZ)
Kein Speedrailzug [1/2001]
Das Projekt einer
Hochgeschwindigkeitsbahn zwischen Sydney und der Hauptstadt Canberra ist von
Australiens Regierung abgelehnt worden. Vor drei Jahren hatte das über 5
Mrd. DM teure Vorhaben den Vorzug gegenüber den deutschen Transrapid- und
Neigezug-Angeboten erhalten.
Auf dem Plan steht nun eine andere 1300 km
lange Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke zwischen Brisbane und Melbourne, die
Canberra und Sydney einschließen würde. Außerdem sollen Gelder
in das Bahnprojekt Alice Springs - Darwin fließen. (bfai)
EU-Bahnreform [1/2001]
Angesichts äußerst
ungünstiger Zahlen - Verringerung des Bahnverkehrs im europäischen Gütertransport
von 35 % im Jahr 1970 auf derzeit 15 % - haben sich das Europäische
Parlament und der EU-Verkehrsministerrat Ende letzten Jahres über die sog.
Bahnliberalisierung geeinigt. Als Kompromiss wurden drei Richtlinienprojekte
beschlossen. Bis 2008 erhalten die Bahnunternehmen im internationalen Güterverkehr
Zugang zu allen Schienennetzen in der EU.
Des weiteren entscheiden in allen EU-Staaten unabhängige Stellen über die Bahnzulassung, die Trassenzuweisung und die Weggebührenerhebung. Schließlich werden alle Kosten für die Bahninfrastruktur den Bahnnutzern überbürdet. Hindernisse für die Liberalisierung und Harmonisierung innerhalb Europas sind aber immer noch abweichende technische Vorschriften, unterschiedliche Stromversorgungssysteme und sogar (hinsichtlich der iberischen Halbinsel) verschiedene Spurweiten. Auch Signalgebung, Zugsteuerung und -sicherung müssen noch angeglichen werden. (Verkehrs-Rundschau/FAZ)
Rollende Landstraße [1/2001]
Auf einer
EU-Konferenz über Bahnfracht wurde Ende letzten Jahres in Paris die
Errichtung eines Bahnfrachtnetzes zwischen Nord- und Südeuropa vereinbart.
Als erster Schritt soll eine alpenquerende "Rollende Landstraße"
zwischen Frejus und Bussolino errichtet werden. Bereits ab 2002 werden täglich
Shuttle-Fahrten durch den bereits bestehenden Alpentunnel erfolgen; 2006 soll
das Projekt fertiggestellt sein. Außerdem wurde eine Verbesserung des
Frachtverkehrs zwischen Belgien, Frankreich und Luxemburg vereinbart. (Verkehrs-Rundschau)
Eurostar beliebter als Flugzeug [1/2001]
Zwischen
London und Paris wird der Eurostar-Hochgeschwindigkeitszug häufiger
benutzt, nämlich zu rund 63 %, als das Flugzeug; von London nach Brüssel
beträgt die Zahl der Bahnfahrer immerhin 46 %. Insgesamt wurden im
vergangenen Jahr 7,6 Mio. Fahrkarten verkauft.
Die Betreibergesellschaft des Ärmelkanal-Hochgeschwindigkeitszugs, "Eurostar Group Ltd.", hat im vergangenen Jahr ihren Umsatz um 12 % auf rund 1,3 Mrd. Mark erhöht. Trotzdem wurde ein Defizit von rund 360 Mio. Mark eingefahren, immerhin ein rundes Drittel weniger als im Vorjahr. Für 2003 wird von der Eurostar-Gesellschaft, an der französische, britische und belgische Bahnnetzbetreiber beteiligt sind, erstmals eine ausgeglichene Bilanz erwartet. (dpa/FAZ)
Dreiländerbahn Railion [1/2001]
Seit Januar
ist die dänische Staatsbahn DSB an der deutsch-niederländischen
Railion GmbH mit 44 Mio. Mark beteiligt (was allerdings nur 2 % der Anteile
ausmacht, gegenüber 6 % der holländischen NS Groep N.V. und 92 % der
DB AG).
Railion ist die Finanzholding des Gütertransport-Gemeinschaftsunternehmens der drei genannten Länder und die größte Bahnfracht-Gruppe Europas. Mit weiteren europäischen Bahnen ist man im Gespräch, um sie für eine Partnerschaft zu interessieren. Kein positives Echo kam bisher von SNCF, SNCB, SBB, FS und ÖBB. (FAZ/Verkehrs-Rundschau)
16 Milliarden für die Bahn [1/2001]
Das
belgische Eisenbahnnetz, das eines der dichtesten in Europa ist, soll in den nächsten
zehn Jahren für 16 Mrd. DM modernisiert und ausgebaut werden. Insbesondere
die Hochgeschwindigkeitsstrecken nach Deutschland und den Niederlanden werden
davon profitieren. Auch den Nahverkehrsverbindungen um die überlastete
Hauptstadt Brüssel soll ein Teil der Mittel zugute kommen. (FAZ)
TGV-Pendelverkehr [1/2001]
Zwischen Paris und
Rennes, das zwei Bahnstunden westlich der französischen Hauptstadt liegt,
verkehrt seit kurzem erstmals ein TGV (Train à Grande Vitesse) im
kurzfristigen Pendelverkehr. In den Stoßzeiten fährt der
Hochgeschwindigkeitszug alle halbe Stunde, pro Tag zwanzigmal in jede Richtung.
Damit soll die Zahl der Fahrgäste um 10 % erhöht werden. Die einfache
Fahrt kostet pro Strecke knapp 100 Mark. (FAZ)
Eurostar Paris-Lille [1/2001]
Für den
Sommer 2001 ist geplant, den Eurostar von Paris auch nach Lille laufen zu
lassen. Das bereits für vergangenen Winter vorgesehene Projekt musste
insbesondere aus technischen Gründen verschoben werden - mit dem
Reservierungssystem klappte es nicht rechtzeitig, und ausgebildetes
Begleitpersonal stand noch nicht zur Verfügung. Im Juni soll auch die LGV
Mediterrannée (Ligne à Grande Vitesse) zum Mittelmeer ihren Dienst
aufnehmen. (Rail Passion)
Starke Bahnindustrie [1/2001]
Frankreichs
Bahnindustrie hat im vergangenen Jahr rund 15 Mrd. Francs umgesetzt. Sie ist
einer der wichtigsten Zulieferer für Eisenbahnen auf der ganzen Welt.
Besonders im Export werden gute Geschäfte gemacht. Aus Frankreich kommt
beispielsweise der koreanische Hochgeschwindigkeitszug TGV Corée. Aber
auch die U-Bahnen von Singapur, Kairo, Mexiko City, Caracas und anderen Weltstädten
stammen aus französischer Produktion. (FAZ)
Lyoner Bahnhof zu klein [1/2001]
Pro Jahr werden
30 Millionen Fahrgäste durch den Bahnhof Part-Dieu von Lyon geschleust,
gebaut wurden er für zwölf Millionen Passagiere. Deshalb muss er jetzt
für zwanzig Mio. Mark erweitert werden, dies geschieht im Rahmen des
Projekts "TGV Mediterranée". Der Hochgeschwindigkeitszug wird
in zwei Jahren in der Lage sein, Paris und Marseille in nur drei Stunden zu
verbinden, mit einem Zwischenhalt in Lyon. (FAZ)
Gleiserneuerung bei Railtrack [1/2001]
Nach dem
Zugunglück bei Hatfield nördlich von London, bei dem im Herbst letzten
Jahres vier Personen umgekommen sind, sowie weiterer Unfälle, wurde die größte
Reparaturaktion in der britischen Eisenbahngeschichte unternommen. Unfallursache
in Hatfield war wahrscheinlich ein gebrochenes Gleis.
Auf einer Gesamtlänge von 430 Meilen werden seitdem Schienen ausgetauscht oder repariert. Aufgrund der Reparaturarbeiten müssen viele Züge langsamer fahren, so dass es seitdem zu erheblichen Verspätungen kommt.
Auf der Paradestrecke zwischen London und Edinburgh hat sich beispielsweise die Fahrtzeit von bisher viereinhalb auf acht Stunden verlängert. Nach Ansicht von Fachleuten hat sich aber das Unfallrisiko durch die zahlreichen Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht vermindert, da die Lokführer jetzt auf noch mehr Vorschriften achten müssten als bisher, was zu weiteren Fehlern führe. Die Versicherer der Bahngesellschaften müssen bei Betriebsstörungen für Geschäftsverluste aufkommen und wollen nun die Verursacher regresspflichtig machen. (Versicherungswirtschaft/FAZ)
Wichtige Großprojekte [1/2001]
In den nächsten
Jahren soll der Channel Tunnel Rail Link nach London (St. Pancras)
fertiggestellt werden; damit wird dann die Fahrtzeit zwischen London und Paris
auf zwei Stunden und zwanzig Minuten verkürzt werden. Außerdem will
man die Ostküstenstrecke (East Coast Main Line) verbessern mit der Folge,
dass Edinburgh von London aus künftig in dreieinhalb (bisher viereinhalb)
Stunden erreicht werden kann. Für die kommenden zehn Jahre sollen der
Eisenbahn rund 190 Mrd. DM für Investitionen zur Verfügung stehen. (FAZ)
Höhere Bahntarife [1/2001]
In diesem Jahr
will die italienische Eisenbahn Ferrovie dello Stato (FS) ihre unter den europäischen
Durchschnittsbahnpreisen liegenden Tarife nach oben anpassen. Die Fahrkarten für
Intercity-Züge (2. Kl.) wurden bereits um 5 % angehoben. Die Preise der 1.
Klasse werden vorerst nicht erhöht. (FAZ)
Bahnhofsmodernisierung [1/2001]
Innerhalb der nächsten
zwei Jahre sollen in Italien 130 Bahnhöfe restauriert und verschönert
werden. Die zwölf wichtigsten "Stazioni" des Landes, u.a. in Rom,
Mailand, Florenz und Neapel, wurden bereits modernisiert. In ihnen wurden
Reise-, Einkaufs- und Kulturzentren eingerichtet. (FAZ)
Moskau - St. Petersburg [1/2001]
Zwischen der
russischen Hauptstadt und dem 700 km entfernten St. Petersburg ist nun ein neuer
Hochgeschwindigkeitszug unterwegs. Er halbiert die Fahrtzeit von bisher neun auf
jetzt viereinhalb Stunden. (FAZ)
Bahn auf Mallorca [1/2001]
Die seit 1980
stillgelegte Bahnlinie Inca - San Pablo soll wieder in Betrieb gesetzt und an
die Strecke nach Palma de Mallorca angebunden werden. Eine Verlängerung
nach Alcudia und damit eine durchgehende Verbindung zwischen dem Norden und Süden
der Insel ist ebenfalls geplant (FAZ).
Flöhe in der U-Bahn [1/2001]
aus unserem
neuen Fortsetzungsroman:
Insekten in der U-Bahn (s.a. FE 1/2000, S. 50)
Auf der District Line der Londoner U-Bahn hatten sich im vergangenen Herbst
und Winter nach Angaben der Gewerkschaft Aslef Flöhe in den Führerhäuschen
eingenistet.
Monatelang hatten sie die Fahrer belästigt, die nun Entschädigungen
bis zu 500 Pfund (rund 1600 DM) für die Flohbisse erhielten. Die
Beschwerden des Fahrpersonals seien so lange nicht ernst genommen worden, bis
ein Fahrer ein Insekt gefangen und es der Geschäftsleitung gezeigt habe
(AFP/FAZ).
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